Homeless - Mein Weg zurück ins Leben





Autor: Brianna Karp
Verlag: Mira Taschenbuch
ISBN: 978-3-86278-469-1
Erschienen: Oktober 2012
Seitenzahl: 384
Preis: 12,99€ [D]
Leseprobe: klick









Inhalt
„Das sind alles Faulpelze. Zu faul, um sich Arbeit zu suchen. Sieh sie nicht an, sprich nicht mit ihnen und gib ihnen nichts. Die Hälfte von ihnen ist gar nicht wirklich obdachlos, weißt du. Sie tun nur so, um Geld zu verdienen, ohne ernsthaft arbeiten zu müssen.“
Mit diesen Worten ihrer Mutter wurde Brianna Karp groß. Mit diesen Worten – und mit den „zärtlichen Liebkosungen“ ihres Vaters, dem religiösen Fanatismus ihrer Großmutter, mit Schlägen, Wut und Enttäuschung.
Brianna schaffte es trotzdem, der familiären Hölle zu entkommen. Sie hatte früh gelernt zu überleben und auf eigenen Beinen zu stehen. Ihr Geld verdiente sie zunächst mit Gelegenheitsjobs, dann festangestellt als Bürokraft. Bis auch sie die Finanzkrise erwischte.
„Es war der 26. Februar 2009. Ich war obdachlos.“
Dies ist ihre Geschichte.

Quelle: Mira Taschenbuch

Erster Satz
Kalt lag die Abendluft über dem Walmart-Parkplatz in Südkalifornien.

Cover
Auf dem Cover ist ein Mädchen zu sehen das ziemlich betrübt wirkt und ein Campingwagen, der auf einem Parkplatz steht und der super zur Geschichte passt. Das Cover  gefällt mir und macht neugierig.

Meinung
Der Titel und der Klappentext haben mich auf das Buch neugierig gemacht. Auf der ersten Seite von Homeless wird das Wort obdachlos definiert. Außerdem wird erklärt wer in den USA als obdachlos gilt und auch wer in Deutschland darunter fällt. Als Einstieg finde ich das eine gute Idee, denn die Autorin versucht mehrmals in der Geschichte zu erklären was obdachlos sein heißt. Trotzdem denke ich das es viele Leser gibt, die Brianna Karp nicht als eine Obdachlose einstufen würden. Nach dem Paragraphen, der auf der ersten Seite des Buches gedruckt ist, war sie es aber auf jeden Fall.

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich wirklich gut. Die Gefühle von Brianna werden gut rüber gebracht, obwohl mir diese an einigen Stellen etwas kühl vorkommen, an anderen scheint Brianna aber sehr sensibel zu sein. Sicherlich ist das aber der Schutzmantel, den sie sich schon in ihrer Kindheit zulegen musste um die Tyrannei ihrer Mutter zu überstehen.

Briannas Familie gehört zu den Zeugen Jehovas. Die Zeugen Jehovas sind ein wirklich interessanter Aspekt in dieser Geschichte und ich finde es schade dass man diesen Inhalt nicht auf dem Klappentext erahnen kann. Brianna erzählt viel aus ihrer Kindheit in der sie in dem Glauben der Zeugen Jehovas großgezogen wurde. Sie hat schon immer viel hinterfragt und wurde deshalb oft von ihrer Mutter misshandelt. Es ist wirklich schlimm was Brianna alles zu Hause miterleben musste und noch viel schlimmer ist das Freunde, Familie und Lehrer dabei zugesehen haben, entweder weil sie auch den Zeugen Jehovas angehörten oder weil sie eingeschüchtert von ihrer Mutter waren. Brianna hat eine starke Persönlichkeit und ich fand es toll, dass sie sich von Anfang an gegen die Regeln der Zeugen Jehovas gesträubt hat.

Das Hauptthema in Homeless ist aber natürlich die Obdachlosigkeit. In der Finanzkrise verliert Brianna ihren Job und kann irgendwann von ihrem Arbeitslosengeld die Miete nicht mehr bezahlen. Nachdem sie dann noch eine Weile bei ihrer Mutter einzieht, das natürlich wegen der schlechten Vergangenheit der Beiden unter keinem guten Stern steht, zieht sie in den Wohnwagen, den sie von ihrem Vater geerbt hat. Von da an muss sie lernen nur noch mit dem notwendigsten zu leben. Dass sie aber trotz Geldmangel ihren Laptop und ihr Handy behält, kann man nachvollziehen, auch wenn das einigen Lesern in der Geschichte aufgestoßen ist. Brianna bleibt es im Laufe der Geschichte erspart unter der Brücke zu schlafen.

Brianna versucht das Beste daraus zu machen und gibt nicht auf. Sie bewirbt sich an vielen Stellen, erstellt ihren eigenen Blog, mit dem sie ziemlich erfolgreich ist und lernt einen Mann kennen. Die Liebesgeschichte nimmt einen Großteil des Buches ein, was ich schön fand, wer allerdings auf ein Happy End hofft, wird enttäuscht. Ihren Blog gibt es übrigens immer noch (http://girlsguidetohomelessness.com/).

Fazit
Homeless konnte mich überzeugen. In dem Buch werden verschiedene und interessante Probleme und Vorurteile angesprochen, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregen. Ich vergebe 4 von 5 Bücher. 



3 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch auch schon gelesen und fand es auch gut

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  2. Das klingt sehr interessant.

    Allerdings möchte ich den Aspekt der Zeugen Jehovas nicht unkommentiert stehen lassen. Persönlich kenne ich sehr viele Zeugen, und kann nur sagen, dass sie sich sehr genau an die Bibel halten. Kein Zeuge Jehovas, der wirklich seinen Glauben lebt, würde es jemals gutheißen, wenn ein Kind geschlagen und misshandelt oder gar missbraucht wird.

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    1. Ja da stimmt. Ich kenne auch Zeugen Jehovas und das sind wirklich nette Leute, aber ich kenne auch die die ständig an meiner Tür klingeln kommen und von solchen schlimmen Fällen wie in dem Buch habe ich bis jetzt zum Glück nur gehört und gelesen. Trotzdem denke ich das die Zeugen Jehovas einige Einstellungen zu Themen haben, die ich nicht ok finde. Aber ich glaube über das Thema könnte man ewig diskutieren.
      Bei den Zeugen Jehovas gibt es sicherlich normale und nette Leute und auch das Gegenteil wie überall, egal ob Gläubig oder nicht.
      Liebe Grüße
      Steffi

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