Borderline - Ein Jahr mit ohne Lola




Autor: Agneta Melzer
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
ISBN: 978-3-86265-167-2
Erschienen: Oktober 2012
Seitenzahl: 288
Preis: 9,95€ [D]
Leseprobe: klick










Inhalt
Agnetas beste Freundin Lola wirkt wie ein lebensfroher Mensch, der am Wochenende auf jeder Party dabei ist. Doch was viele nicht wissen: Am Montag liegt Lola im Bett und kann nicht aufstehen. Wenn das Telefon klingelt, nimmt sie nicht ab. Der Weg zum Supermarkt wird zur Tagesaufgabe. Lola ist Borderlinerin, doch das weiß sie noch nicht. Und während sie sich durch den Alltag schleppt, ringt Agneta mit sich: Kann man mit jemandem befreundet sein, der in den wichtigen Momenten des Lebens einfach nicht für einen da ist?

In Borderline – Ein Jahr mit ohne Lola erzählt Agneta Melzer vom Kampf um eine Freundschaft, die von einer psychischen Krankheit überschattet wird. Durch die zwei fiktionalisierten Erzählperspektiven erlebt der Leser sowohl Lolas Kollision mit sich selbst und den Erwartungen ihrer Mitmenschen als auch Agnetas Zerrissenheit: Ist ihre Freundin krank oder einfach nur unzuverlässig? Als Lola den nächsten schlimmen Schub hat, droht die Beziehung der Freundinnen zu zerbrechen.

Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf

Erster Satz
Die ist doch nicht wirklich krank, sondern will sich nur in den Mittelpunkt stellen.

Cover
Das Cover ist düster und passt super zu Geschichte. Auf der Bank sieht man rechts ganz klar und deutlich Agneta und links verschwommen ihre Freundin Lola. Die Idee finde ich sehr gut und schon an der Haltung der beiden Freundinnen ist auszumachen wer davon Lola ist.

Meinung
In dem Buch geht es, wie der Titel schon verrät, um Lola, die eine Borderlinestörung hat. Die Idee von Agneta Melzer, diese Geschichte aus der Sicht von Lola und ihrer besten Freundin zu erzählen, finde ich richtig gut, denn schließlich wirkt sich so eine Borderlinestörung nicht nur auf das eigene Leben aus, sondern auch auf das soziale Umfeld. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Toll fand ich das vor jedem Kapitel das Bild von der Bank zusammen mit den beiden Freundinnen abgebildet ist, denn aus diesem Bild entnimmt man dann aus welcher Sichtweise das nächste Kapitel erzählt wird. So werden Missverständnisse gleich vermieden.

Lola, die Hauptprotagonistin, stolpert von einem Gefühlschaos in das Nächste. Gleich am Anfang erfährt der Leser von Lolas Leben, in dem es bis jetzt schon viele Stolperfallen gab. Als sie anfing zu studieren wurden bei ihr Depressionen diagnostiziert, woraufhin sie sich auf einer kleineren Uni angemeldet hat, in der sie dann auch besser zurechtkam. Das Studium hat Lola nun erfolgreich beendet. Aber was kommt danach? Für Lola anscheinend ein Leben, das ihr viel zu viel abverlangt. Sie kann sich zu nichts aufraffen, ihr fällt es schwer soziale Kontakte zu pflegen und nicht mal bei ihrer besten Freundin meldet sie sich mehr. Ihr wird alles zu viel und als sie sich dann noch Hals über Kopf verliebt, verliert sie völlig den Boden unter den Füßen.

Lolas beste Freundin, Agneta, erlebt das ganze natürlich hautnah mit. Sie kennt Lola als lebenslustige Freundin, deren Gefühle aber auch schnell umschwenken können. Agneta hatte immer viel Verständnis für Lola, doch nun häufen sich die Vorfälle die Agneta an ihrer Freundschaft zu Lola zweifeln lassen. Natürlich weiß sie das Lola krank ist, aber trotzdem ist sie oft ziemlich sauer und enttäuscht von ihr. Agneta macht sich die ganze Zeit Sorgen um Lola und diese meldet sich nicht mal mehr bei Agneta.

Beide Seiten dieser Freundschaft sind sehr gut nachzuvollziehen. Es gibt in der Geschichte Stellen zum lachen, aber auch zum weinen. Besonders interessant fand ich dieses Geschichte weil es in meinem Bekanntenkreis auch jemanden mit Depressionen gibt, bei dem manchmal ziemlich schwer fällt wieder einmal Verständnis dafür zu haben. Denn auch wenn man weiß das die Person krank ist, ist man oft sehr enttäuscht von ihr. Deswegen fand ich es wirklich toll dass die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wird.

In dem Buch erfährt man wie jemand, der an einer Borderlinestörung leidet, mit seinem Alltag umgeht und wie Freunde und Familie wiederum mit ihm umgehen. Natürlich ist das Buch kein Ratgeber und sicherlich muss Lola auch über das Ende dieser Geschichte hinaus ihre Krankheit weiterbekämpfen, aber trotzdem ist es vielleicht für Borderliner und seine Angehörigen ein kleiner Hoffnungschimmer.

Fazit
In dem Buch lernt man viel über die Krankheit Borderline und erfährt wie Betroffene ihren Alltag bewerkstelligen. Die Freundschaft zwischen Lola und Agneta steht dabei im Vordergrund und wird sehr herzlich beschrieben. Ich habe nichts an dem Buch auszusetzen und vergebe 5 von 5 Bücher.



6 Kommentare:

  1. Das Buch muss ich unbedingt lesen,es klingt echt gut :))

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  2. Irgendwo hatte ich schon einmal etwas über das Buch gelesen. Deine Rezension hat mich nun überzeugt, dass dieses Buch auf meine Wunschliste gehört. :)

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  3. Das Buch klingt echt interessant und gut :))

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  4. Ach du Schande: Der Erste Satz kommt mir wahnsinnig bekannt vor! Wie oft habe ich ihn in der Anfangszeit gedacht, als Paula krank wurde. Werde ich mir bei Gelegenheit besorgen das Buch. LG PK http://wie-paul-es-sieht.blogspot.de/

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  5. Hervorragendes Buch. Unterhaltsam, lustig, spannend und ansprechend geschrieben. Agneta, du schreibst aus dem Leben. Es macht Spaß, dir zuzuhören. Ich habe dein Buch verschlungen. Es war sehr interessant über das Krankheitsbild einer Boderlinerin zu lesen. Zudem habe ich mich gefreut, dass du mich als Leser mit zu deinem Junggesellenabschied genommen hast, dass man in deine Hochzeitsvorbereitungen und schließlich in deine Hochzeitsfeier hineinschnuppern durfte. Ich hatte als Leser das Gefühl, dass ich live dabei bin. Und das macht eine gute Buchautorin aus. Schreibe bitte weiter.
    Viele liebe Grüße
    Kathrin

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